Geduld ist eine Tugend

Warteschlange auf Warteschlange … eine Schlange folgt der anderen. Bisher war ich in noch keinem Land, in dem die Leute so oft und entspannt in langen Warteschlangen stehen.
Geduld ist ja angeblich eine Tugend, und zwar ein der wenigen Tugenden, die ich einst zu besitzen glaubte. Wenn man hier etwas unternehmen möchte, dann muss man viel Geduld mitbringen. Für jede Kleinigkeit bildet sich eine Schlange, an der seelenruhig gewartet wird. Denn warum sollte man mehrere Schalter öffnen, wenn es doch auch mit wenigen Schaltern geht? Stattdessen wird lieber in Sicherheitspersonal investiert, welches die Schlange beaufsichtigt und die Leute ab und an einen Schritt voran winkt. Kein Wunder, dass sich hier alles verzögert und verspätet.

Meine erste harte Wartelektion erwartete mich direkt bei der Ankunft. Als ich aus dem Flugzeug stieg, gab es zunächst die reguläre Passkontrolle. Die Schlange wirkte relativ kurz und ich freute mich schon auf die professionelle Abfertigung, aber da hatte ich noch nicht die riesige Wartehalle um die Ecke gesehen wo die Warteschlange erst richtig losging. Circa anderthalb Stunden später habe ich dann die Passkontrolle erfolgreich absolviert und durfte weiter zur Gepäckabfertigung. Die Anzeige und das Kofferband waren bereits abgestellt und ich fand meine Tasche bei den anderen herumstehenden Koffern. Nach zwei Stunden kam ich dann endlich in der Eingangshalle an. Jetzt nur noch Gelb abheben und dann zum Hostel. Also ab in die Warteschlange von den Bankautomaten. Aber Pustekuchen, die spuckten kein Geld aus, vermutlich war das Ding nicht visafähig. Versuch Nummer zwei am anderen Ende des Flughafens zu einem anderen Automaten einer anderen Bank. Dieser Automat hatte jedoch kein Geld mehr, was natürlich erst am Ende des Abbuchungsprozesses angezeigt wurde. Da hilft nur eins: direkt zum Bankschalter der Nationalbank gehen. Unter Beobachtung und Instruktion von drei Sicherheitsleuten stellte ich mich in die nächste Warteschlange. Die Sicherheitsleute waren allerdings eher Deko, denn sie waren eigentlich mehr mit lustigen Handyvideos und Quatschen beschäftigt. Eine Dreiviertelstunde später kam ich dann endlich zum Bankschalter nur um mir sagen zu lassen, dass man mit ausländischen Karten leider kein Geld am Bankschalter abheben kann. Pech gehabt! Also musste ich warten bis die Automaten aufgefüllt wurden und dann alle Karten ausprobieren bis ich etwas Geld hatte. So konnte ich mir dann ein Taxi in Richtung Hostel gönnen. Natürlich musste man auch für das Taxi anstehen, aber nur eine halbe Stunde. Im Hostel angekommen war auch hier wieder warten angesagt, denn nur weil auf der Internetseite steht, dass man früh einchecken kann, heißt das noch lange nicht, dass das auch wirklich umgesetzt wird. Also wieder eine Runde warten. So kam zu der Flugzeit noch eine Wartezeit von sechs Stunden hinzu, bis ich endlich in mein Hostelzimmer kam.

Ein weiteres Highlight war auch die Warteschlange im Flughafen in Iguazú, die ging nämlich einmal im Kreis um die Warteplattform herum. Alle reihten sich brav ein und standen an und es ging einfach nicht weiter, denn das Ende war auch der Anfang. Das passiert also, wenn keiner die Warteschlange organisiert und bewacht. Zum Glück habe ich an der Seite die zusätzliche kurze Warteschlange entdeckt, die auch wirklich im Check-in Bereich endete.

Urghs: Warteschlangen, Schmitzita dislike ??

Ein Gedanke zu „Geduld ist eine Tugend

  1. Wie gut, dass du so lwidensfähig bist. Ich schätze mit deinem Vater in der Schlange hätten alle ihren Spaß gehabt….. ?

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