? Fischers Schmitzita fischt frische Fische…?

Anglerbedarf gibt es in fast jedem Baumarkt, Supermarkt, Kiosk, Tankstelle und überhaupt fast überall auf der Coromandel Peninsula. Und da die Kiwis so begeisterte Angler sind, dachte ich mir, einen Versuch ist es ja Wert. 

Die Tatsache, dass ich eigentlich kein großer Fischesser bin, ab und an mal seekrank werde und ungerne Viecher um die Ecke bringe, habe ich einfach mal beiseite geschoben und mir auf einem Fischkutter einen Platz mit Angelrute und Köder gebucht.

Am nächsten Morgen um 5.45Uhr bin ich dann in Richtung Anleger los gedüst. Eigentlich sollte es erst um 7.00Uhr losgehen, aber der Kutter legte einfach mal um 6.30Uhr ab. Gut das ich so zeitig da war!

Mit Sonnenbrille, Hut und Handtasche betrat ich das Boot. Auf die Frage, wo ich meinen Fisch verstauen wolle, zückte ich nur meine Stofftasche. Daraufhin meinte der Skipper kopfschüttelnd, dass wir noch was anderes finden würden. Ansonsten befanden sich auf dem Boot nur Neuseeländer; Familien, Freunde, Pärchen … alle ausgestattet mit riesigen Kühltaschen und Angelzubehör.

Ausblick auf unsere Fischgründe: die Muschelfarmen

Zunächst fuhren wir etwa eine halbe Stunde zu den Fischereigründen. Ich setzte mich auf eine Bank, mit der Handtasche auf dem Schoß, als mir jemand sagte, ich solle die doch lieber beim Skipper in der Kajüte lassen, denn sonst würde die zugesaut. Auf meinen fragenden Blick meinte sie, es würden hier gleich vor Blut spritzen, Eingeweide flögen rum und überhaupt würde es hier hoch her gehen. Oha, auf was hatte ich mich da nur eingelassen?

Vorsichtshalber gab ich aber meine Handtasche beim Skipper ab. Als wir ankamen, zeigte mir der Skipper wie ich den Köder befestige und die Leine auf dem Grund sinken lasse. Die ersten Male fraßen die Fische nur meinen Köder ab (es gab lecker Tintenfisch-Köder), aber dann hatte ich gleich an beiden Haken Red Snapper. Leider waren sie beide etwas zu klein und ich warf sie zurück ins Wasser. Dann mussten alle ihre Leinen wieder einholen und wir wechselten die Fanggründe, denn den anderen waren die Fische auch zu klein.

Die Köder und deren Zubereitung 

Neben einem Muschelkutter fischten wir weiter. Ich fing einige Mackerels, die gerne als Köderfische genommen werden. Einen behielt ein Angler neben mir, den Rest warf ich wieder ins Wasser. Allerdings fing ich auch zwei ordentlich große Snapper. Diesen stolzen Fang behielt ich.

Eine Fischkiste von eier Maorifamilie aus Rotorua

Nach zwei Stunden waren dann alle Kisten voll, das gesetzliche Limit von sieben Fischen pro Person war erreicht und wir traten die Rückfahrt an.

Mein Fang

Netterweise filetierte der Skipper mir die Snapper direkt auf dem Boot und gab mir einen weiteren dazu. Jemand anderes auf dem Boot hatte für mich die restlichen fünf Fische gefangen, aber da sich der Fisch in meiner Kühlbox im Auto eh nicht lange hielt, überließ ich sie dem Skipper.

Eine Angel neben der anderen auf dem Kutter

Die Neuseeländer nutzen den Tag zum einen als Ausflug und zum anderen zum Auffüllen ihrer Fischvorräte, denn der erbeutete Fisch machte die Bootskosten mehr als nur Wett.

Memo an mich: 

Keine guten, sauberen Sachen zum Angeln anziehen, die stinken danach (auch die Schuhe!) 

Keine Tintenfische als Köder nehmen, denn die zermatschen beim Aufspießen und die Suppe läuft schön die Hände und Angel herunter. 

Die Möwen folgen uns und hoffen auf Köderreste