Buenos Aires und der liebe Verkehr

Eine noch recht leere und geordnete Straße in Buenos Aires

Die Megastadt Buenos Aires ist riesig und ich hatte die Größe doch etwas unterschätzt. Auf der Karte sieht halt alles irgendwie kleiner aus. Zum Glück konzentrieren sich aber die touristischen Aktivitäten auf einen überschaubaren Bereich und von dem Hostel in San Telmo kam ich ganz gut durch die in die verschiedenen Bereiche der Stadt.

Die Hauptstraßen sind mehrspurig, meist fünfspurig in eine Richtung aber einmal habe ich auch eine zehnspurige Straße überquert. Wobei die Linien sind ja doch eher als Dekoration zu sehen und nicht selten wird auch mal mittig gefahren. Man kommuniziert hier gerne mit der Hupe, zum Beispiel bevor man um die Ecke schießt werden dadurch schon mal die anderen möglichen Verkehrsteilnehmer begrüßt/gewarnt und bringen sich besser in Sicherheit, denn Hupen heißt anscheinend: ich fahr jetzt los… so oder so! Ähnliches gilt auch für die Zebrastreifen, die eigentlich nur Haltelinien bei roten Ampeln sind. Und wenn keine Ampel in der Nähe ist, dann markieren sie halt eine Straßenkreuzung, aber mit Fußgängern haben sie wenig zu tun und man muss sehr gut gucken, ob man gefahrlos drüber gehen kann. Fußgängerampeln sind auch eher rar, also orientiert man sich einfach an der Ampel für die Autos. Für mich ist das Straßengewirr immer noch etwas unübersichtlich, aber Dank der intensiven Verkehrsschulung in Buenos Aires sind alle anderen Städte bestimmt ein Klacks.

Meine Notlösung, wenn ich keine Ahnung habe wo ich bin und mir zuvor die Füße plattgelaufen habe, sind Taxis. Im Vergleich zu Deutschland ist das Taxifahren auch recht günstig. Allerdings sind die Straßen in Buenos Aires wegen der hohen Verkehrsdichte auch gerne mal verstopft. Besonders fies ist es, wenn gestreikt wird und die Streikenden mit ihren Fahrzeugen die kleinen Zufahrtsstraßen blockieren. Dann geht gar nichts mehr. Als wir es eines regnerischen Morgens eilig hatten und zum Hafen wollten um die Fähre nach Uruguay zu nehmen, haben wir mit dem Taxi aufgrund eines Streiks über 45 Minuten gebraucht…zu Fuß wären es nur 40 Minuten gewesen, aber halt im Regen. Schneller und günstiger ist man da mit dem Bus ( der hat teilweise eigene Fahrspuren) und der U-Bahn unterwegs, es ist aber auch ziemlich voll und wegen der hohen Anzahl der Taschendiebe haben fast alle die Handtasche und den Rucksack fest umklammert vor dem Bauch.

Zu Stoßzeiten sieht es hier etwas anders aus