Das kommt mir spanisch vor!

Das argentinische Spanisch ist eigentlich ganz gut zu verstehen, vor allem wenn man weiß, dass der „j“-Laut „dsch“ ausgesprochen wird. Hinzu kommt noch eine Runde Vokabeln lernen, da es hier teilweise andere Bezeichnungen für Sachen gibt, zum Beispiel wird die Brille nicht „gafas“ sondern „anteojos“ (=vor den Augen) genannt. Die Argentinier verstehen zwar auch die spanischen Begriffe und den spanischen Akzent, es klingt für sie allerdings unglaublich versnobt und prollig. Andersherum muss ich wohl das ein oder andere argentinische Wort zu meinem Wortschatz hinzufügen, denn nicht alle sind so selbsterklärend wie Brille.

Mit Englisch kommt man hier nur bedingt weiter, denn in anderen Ländern ist das oftmals keine verpflichtende Fremdsprache, komischerweise auch nicht in den lateinamerikanischen Ländern.

Auf meiner Reise habe ich auch sehr nette Leute aus Brasilien kennen gelernt, und festgestellt, dass das brasilianische Portugiesisch doch einigermaßen zu verstehen ist, vor allem wenn sich beide Seiten bemühen. Und zur Not spielt man halt eine Runde Scharade und benutzt seine Gestik und Mimik. Eine weitere große Hilfe bei komplizierten Sachen und anderen Fremdsprachen ist die Übersetzungsfunktion der App Hostelworld, wo beide Seiten einfach ihre Nachricht aufs Handy quatschen und das spuckt dann die andere Sprache in Schrift- und Audio-Form aus. Lustig wird es nur bei Redewendungen und Umgangssprache.

Hier eine lustige kleine Geschichte was passiert, wenn man sich besonders intensiv aufeinander einläßt: Während eines lustigen Abends in der Bar habe ich mich mit meinen portugiesischen Freunden auf Spanisch unterhalten. Ein Spanier gesellte sich zu uns und sagte mir dann nach einer Weile, dass mein Portugiesisch echt gut wäre. Da war ich leicht verdutzt, denn eigentlich dachte ich ich hätte Spanisch gesprochen, zwar gespickt mit einpaar Worten anderer romanischer Sprachen, aber schon eine Art Spanisch. Das wollte ich ihm dann allerdings doch nicht sagen. Ein paar Tage später sagte ich dann meiner brasilianischen Freundin, dass ich ihr Portugiesisch von allen mit am besten verstehe. Ihre Antwort: „Das liegt daran, dass ich Spanisch spreche, so ein bisschen jedenfalls.“ Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass wir anscheinend fließend Spangiesisch, „portuñol“ oder „espanés“ (portugés+espanol) miteinander sprechen.